Leserbrief zum Thema „Corona und kein Ende in Südthüringen“

Corona und kein Ende in Südthüringen

Bundesweit wird über Lockerungen und ein Sinken des Inzidenzwertes diskutiert. Wie sieht es in Südthüringen aus? Mal steigen, mal fallen die Zahlen etwas, aber die beiden Südthüringer Landkreise bewegen sich weiterhin über der 200er Marke. In Suhl sinkt erfreulicherweise der Wert, doch die Region ist so miteinander verflochten, dass eine teilweise Öffnung nur gemeinsam geht. Wenn wir die mathematischen Berechnungen zur Reduzierung der Werte zugrunde legen wird es bis Ostern dauern, die angestrebten Werte für Lockerungen hier zu erreichen. Keine gute Perspektive für die Menschen in unserer Region und vor allem für unsere Kinder. Manchmal habe ich den Eindruck, die Südthüringer Region hat sich eingerichtet.

Von den beiden Landräten (Ausnahme die stellvertretene Landrätin von Schmalkalden-Meiningen) und dem Oberbürgermeister von Suhl hört man wenig, schon gar keine Ideen, wie man mit der Situation kreativerer umgehen kann. Gegenseitige Hilfe und Unterstützung sollte dabei selbstverständlich sein. Immer wieder neue Fälle in unserer Nachbarstadt Zella-Mehlis oder den Nachbarlandkreisen sind in Suhl niemanden egal. Für das Virus gibt es keine Landkreisgrenzen. Die wirtschaftlichen Verflechtungen sind eng.

Vielleicht wäre es sinnvoll, das sich die beiden LandrätInnen und der Oberbürgermeister mit ihren Krisenstäben an einen Tisch setzen und einen Südthüringer Plan erarbeiten, mit welchen Mitteln unsere Inzidenzwerte gesenkt werden können. Ich denke, viele Stadträte wären gerne bereit mit zu überlegen.

Dabei sollte ausgearbeitet werden, wo noch Schwerpunkte im Infektionsgeschehen sind? Sind noch Alten- und Pflegeheime betroffen? Brauchen diese Unterstützung? Sind alle durchgeimpft? Die Informationen wo welche Schwerpunkte sind, liegen bei den Gesundheitsämtern. Und was ist zu tun. Es gibt inzwischen Städte, die konsequent testen und den BürgerInnen ihrer Stadt kostenlos Tests zur Verfügung stellen. Auch in den Schulen sollte konsequent getestet werden. Gemeinsame Videoclips mit Informationen zu Corona probieren inzwischen einige Städte aus. Auch eine Möglichkeit.

Bestimmt gibt es noch viele Ideen, die schlechteste ist sich weg zu ducken und zu hoffen es geht irgendwann vorbei. Wenn die Hygieneregeln nicht konsequent eingehalten und umgesetzt werden geht die Pandemie nicht vorbei sondern setzt sich hier fest und wir sind deutschlandweit Schlusslicht bei Öffnungen.

Es ist auf jeden Fall billiger in Schnelltest u.a. zu investieren als weiterhin alle kleinen Geschäfte zu schließen. Manchmal habe ich den Eindruck, es läuft, die großen Ketten sind geöffnet, der Rest geht per Internet. Wie werden unsere Innenstädte nach Corona aussehen? Hier muss gemeinsam gegengesteuert werden. Und das geht nur gemeinsam!

Brigitta Wurschi

Vorstand im Bündnisgrünen Regionalverband Schmalkalden-Meiningen-Suhl

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