Leserbrief zu Brösicke: „eine fragwürdige Idee“

Danke Herr Brösicke für Ihren ausführlichen Artikel zum Bau von wenigen Eigenheimen in Suhl Nord.
Dem ist nur wenig hinzuzufügen.
Ich war Gast in dieser Stadtratssitzung und habe den Ausführungen von Herrn Brösicke, welcher auch im Auftrag von Herrn Hertha, GEWO Suhl sprach aufmerksam zugehört.
Sehr deutlich hat Herr Brösicke zur Entwicklung von Suhl Nord Stellung bezogen, es wird einen weiteren Rückbau geben, bzw. geben müssen.
Perspektivisch schrumpft Suhl in den nächsten 20 Jahren nochmals um ca 10 000,- Menschen.
Wie sich diese Entwicklung auf den Wohnungsmarkt auswirken wird, muss analysiert werden.
Z.B. werden Eigenheime. Teilweise nach 1990 gebaut., verkauft weil inzwischen die Bewirtschaftung durch ältere Menschen zu mühsam wird. Welche Bedürfnisse entstehen dadurch nach welcher Art von Wohnraum wird gewünscht.
Hinzu kommt immer mehr der Wunsch in Stadtnähe zu wohnen, eine weitere Zersiedelung Suhls in Suhl Nord wurde seitens der Wohnungsbaugenossenschaften eine klare Absage erteilt.
Die logische Konsequenz für mich als Zuhörer war: Analyse des zukünftigen Bedarfes in Suhl  an Eigenheimen und Wohnungen  unterschiedlicher Preisklasse, ein Runder Tisch aller größeren Wohnungsbesitzer (wie auch Bewohnergenossenschaft, Friedberg u.a.) über die Zukunft des Wohnungsbestandes, denn Leerstand trifft nicht nur AWG und GEWO. Und Suhl Nord endlich eine klare Perspektive als Mischgebiet geben.
Um Platz für Eigenheimen oder Eigentumswohnungen auszuweisen sollten wir innerstädtischer Baulücken, wie Abrissflächen in der Karl-Marx-Str. oder Aue nutzen, nach Ermittlung des Bedarfes.
Für 20 Eigenheime eine Infrastruktur für tausende Wohnungen am Leben zu erhalten, sowohl unter als auch über der Erde,  ist aus haushaltspolitischer Sicht  grob fahrlässig.
Dieser Schnellschuss ohne konzeptionelle Entwicklung des gesamten Gebietes Suhl-Nord geht am Bedarf und dem ISEK vorbei.
Wir brauchen Wohnraum für alle, das schafft die Stadt nur mit einer Bedarfsanalyse. Ansonsten waren viel Bemühungen für eine gesundende Stadt, durch sie selbst sowie GeWo und AWG umsonst.

Brigitta Wurschi
Bündnis90/Die Grünen Suhl

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