Suhler Stadtrat appelliert an die Bürgerinnen und Bürger

Das Corona-Virus stellt unser gesellschaftliches Leben total auf den Kopf. Es schränkt es in einem Maße ein wie wir uns das nie hätten vorstellen können.  Eine Verfügung jagt die andere, Anordnungen werden getroffen, unsere Grundrechte werden eingeschränkt. Seit Freitag sind diese Maßnahmen nun endlich koordiniert und gelten einheitlich thüringenweit.

Das Krisenmanagement in Suhl funktioniert gut. Stadtverwaltung, Gesundheitsamt und überhaupt die medizinischen Bereiche, Polizei, Technisches Hilfswerk, Feuerwehr, Unternehmen, Vereine und Verbände kommunizieren und arbeiten täglich eng miteinander. So richtig und wichtig alle Entscheidungen und Maßnahmen derzeit sind, eines ist aber auch klar:  Ohne die bereitwillige Mitwirkung aller Bürgerinnen und Bürger wird es nicht gelingen, die Verbreitung des Virus und damit die Infektionen zu stoppen. 

Natürlich sind diese Anordnungen drastische Einschnitte in unser aller Leben, aber jeder Einzelne muss begreifen, dass dies alles bitterer Ernst und zwingende Notwendigkeit ist. Es geht darum, die Infektionskurve zu verlangsamen, um Schlimmes zu verhindern wie es beispielsweise in Italien mit Tausenden von Toten passiert. Wir alle müssen deshalb jetzt in unserer Stadt zusammenstehen. Auch wir Fraktionen des Stadtrates tun das, ungeachtet unserer sonst mitunter sehr unterschiedlichen kommunal- und weltpolitischen Ansichten.

Wir Stadträtinnen und Stadträte rufen deshalb alle Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt auf, bitte folgen Sie den Aufforderungen und Anweisungen des Oberbürgermeisters und der Verwaltung. Bitte wirken Sie auf die Mitglieder Ihrer Familie ein, auf die Kinder, die Eltern, die Großeltern, auf andere Verwandte. Bitte wirken Sie auf Ihre Nachbarn, ihre Kolleginnen und Kollegen, auf Ihre Mitmenschen ein, die angeordneten Maßnahmen zu respektieren und zu befolgen. Nur wenn alle mitwirken, können wir in unserer Stadt vielleicht die drohende Ausgangssperre verhindern. Denn diese wird kommen, wenn wir unser soziales Verhalten nicht den rigiden Regeln und Auflagen anpassen und damit die Ausbreitung des Virus verlangsamen. Die Freien Wähler wollten am Freitag traditionell den Waffenschmied-Brunnen mit Tannengrün und bunten Eiern schmücken. Abgesagt. Der langjährige SPD-Bürgermeister und Seniorenbeirats-Vorsitzende Rüdiger Müller hatte am gestrigen Freitag einen besonderen Geburtstag und hätte diesen gerne gefeiert. Abgesagt. Die CDU streicht ihr für den 1. Mai geplantes Familienfest. Andere Dinge haben jetzt Vorrang – Distanz durch Abstand, anderthalb bis zwei Meter, Kontaktvermeidung, Hygiene und Einsicht!

Wir Stadträtinnen und Stadträte bedanken uns für das Verständnis und die Mitwirkung.

Ingrid Ehrhardt und Dr. Bernhard Hofmeier, Fraktionsvorsitzende und Stellvertreter Freie Wähler/Die Grünen

 Karin Müller, Fraktionsvorsitzende SPD

Marcus Kalkhake, Fraktionsvorsitzender CDU/FDP

Philipp Weltzien, Fraktionsvorsitzender Die Linke